Eutritzscher Straßennamen

 

Die Hammstraße
(Quelle: Eutritzscher Rundblick 06/2009)

Die Hammstraße in Eutritzsch gibt es erst seit 2000. Sie liegt auf dem Kirchengelände parallel zur Mosenthinstraße. Dort ist in den letzten Jahren eine Eigenheimsiedlung entstanden. Benannt ist sie nach dem Agrarwissenschaftler Wilhelm Philipp Hamm.


Hammstraße
 

Er wurde am 05.07.1820 in Darmstadt als Sohn eines Hofsekretärs geboren. Nachdem er auf mehreren hessischen Gütern gearbeitet hatte, studierte er von 1838 bis 1845 Land-, Forst- und Kameralwissenschaften (lt. Brockhaus: „ursprünglich der Inbegriff der für die Verwaltung der fürstl. Kammer, dann überhaupt der für Verwaltungsbeamte nötigen Kenntnisse“) in Hohenheim bei Stuttgart und Gießen. 1851 richtete er am Leipziger Roßplatz eine Maschinenbauwerkstatt ein, die er 1855 nach Eutritzsch verlegte. Es war die erste deutsche Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen. Sie befand sich auf dem Gelände des ehemaligen Eutritzscher Kinos.
Von 1847 bis 1867 hatte Hamm die Redaktion der in Leipzig herausgegebenen „Agronomischen Zeitung“ inne, die 1846 gegründet worden war.
1848 gab Hamm in hoher Auflage den „Katechismus der Agrarchemie, Bodenkunde und Düngerlehre“ heraus, mit dem er sich an die einfachen Bauern wandte. Das Buch wurde sogar ins Russische übersetzt.
1863 bis 1866 war er Abgeordneter der Zweiten Kammer des Sächsischen Landtags und 1865/66 Stadtverordneter Leipzigs.
1867 folgte er einem Ruf als Ministerialrat nach Wien und wurde dort Mitbegründer der 1872 gegründeten Hochschule für Bodenkultur, heute Universität für Bodenkultur.
Am 08.11.1880 starb Dr. Wilhelm Philipp Hamm in Wien.


Ute Tartz