Thekla
ist ein Stadtteil von
Leipzig, der im nordöstlichen Stadtgebiet liegt. Er wird nach Süden
und Südosten hin durch zwei Bahnlinien, im Osten und Nordosten durch
die Autobahn A 14 begrenzt. Thekla entstand im Jahre 1889 durch die
Zusammenlegung der Dörfer Plösen, Cleuden und Neutzsch sowie der
Kirche Hohen Thekla.
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Plösen
entstand durch die Ansiedlung
von Bauern am rechten Ufer der Parthe. Eine erste urkundliche
Erwähnung als Blegyn datiert von 1335. Im 14. Jahrhundert stand
Plösen unter der Gutsherrschaft der Rittergutsbesitzer von Plaußig
sowie des Ritters Johannes Porczik. 1506 veräußerte Heinrich von
Plaußig seinen Anteil an die Familie Preußer, 1530 wurde Georg
Schittel, Professor für Medizin an der Universität Leipzig, mit
dem Anteil des Hans von Plaußig belehnt. Nach weiteren
Eigentümerwechseln wurde Plösen 1734 an den Rat der Stadt Leipzig
verkauft. Während des Dreißigjährigen Krieges brannten schwedische
Truppen 1637 drei Bauerngüter ab; auch während der Völkerschlacht
des Jahres 1813 hatte die Bevölkerung des Ortes unter den
Plünderungen und Einquartierungen zu leiden.
Cleuden
Das östlich von Plösen
gelegene Dorf Cleuden und wurde als Gassendorf links der Parthe
gegründet. Es war das kleinste, aber bedeutendste Parthedorf.
Cleuden wurde 1325 erstmalig als Cludene erwähnt, als fünf Güter
des Orts in den Besitz des Thomasklosters übergingen. 1543 fielen
die Güter im Zuge der Säkularisierung in das Eigentum des Rats der
Stadt Leipzig.
Neutzsch
das im Südwesten von Plösen
lag, wurde als Sackgassendorf am linken Ufer der Parthe gegründet.
Die erste urkundliche Erwähnung als Nysch stammt von 1335. Der Rat
der Stadt Leipzig erwarb bis 1515 alle Güter des Dorfes. 1698
wurden vier der Güter bei einem Brand vollkommen zerstört. Durch
die Bebauung der heutigen Theklaer Straße entwickelte sich
Neutzsch ab der Mitte des 18. Jahrhunderts am stärksten.
Kirche HohenThekla
Die Kirche Hohen Thekla wurde zwischen 900 und 1100 als romanische
Saalkirche erbaut. Sie wurde auf einer Anhöhe zwischen Neutzsch
und Cleuden errichtet, die früher Hohentichel, Hohentiegel oder
Hohentechla genannt wurde (hieran erinnert noch heute die
Hohentichelnstraße, die von Paunsdorf nach Heiterblick führt). Die
bis zu 2 m dicken Mauern der Kirche bestehen aus großen
Feldsteinen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg, in dem die
Bausubstanz erhebliche Schäden erlitt, kam infolge eines
Missverständnisses der Name St.-Thekla-Kirche auf. Dieser ist seit
1663 schriftlich belegt und hat sich lange Zeit gehalten. Während
der Völkerschlacht nutzen der schwedische Kronprinz und der
französische Marschall Bernadotte die Kirche als
Beobachtungsstandort.
An die Ereignisse des Jahres 1813
erinnern drei in den Kirchturmputz eingemauerte französische
Kanonenkugeln. 1959 brannte die Kirche infolge von Brandstiftung
bis auf die Umfassungsmauern nieder. Dabei wurde die gesamte
Einrichtung, der Flügelaltar von 1510, die Kanzel von 1680, der
alte Taufstein, die Orgel und die Glocken zerstört. Am 7. Oktober
1962 wurde die neu aufgebaute Kirche geweiht.
Geschichte seit der Zusammenlegung
Am 9. März 1889 entstand die
1390 Einwohner zählende Gemeinde Thekla durch die Zusammenlegung
von Plösen, Cleuden und Neutzsch. Der Ortsname orientierte sich
dabei am Namen der Kirche. 1904 erhielt der Ort einen
hauptberuflich tätigen Gemeindevorstand, der ab 1906 im neu
erbauten Rathaus an der Tauchaer Straße arbeitete. Seit Anfang des
20. Jahrhunderts besitzt Thekla einen eigenen Güterbahnhof. Seit
1915 war die Gemeinde durch eine eigene Personenhaltestelle an die
Eisenbahnlinie Leipzig–Eilenburg angeschlossen. Am 1. März 1930
wurde Thekla mit 2300 Einwohnern in die Stadt Leipzig
eingemeindet. 1931 erhielt Thekla Anschluss an das Netz der
Leipziger Straßenbahn. Während der 1930er Jahre wurde der Bau von
Siedlungshäusern vorangetrieben. 1933/34 wurde auf Theklaer Flur
eine Kiesgrube für den Autobahnbau ausgehoben. Sie wurde in den
Jahren 1961–1972 zum 3,2 ha großen Naturbad Nordost („Bagger“)
umgestaltet. Unweit des Sees entstand ab 1976 ein Neubaugebiet mit
über 1600 Wohneinheiten. |
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