Chronik der Südvorstadt

Im westlichen Bereich der Arndtstraße existierte in der Eisenzeit in der Nähe der Pleiße eine germanische Siedlung auf die ein hier aufgefundenes Brandgräberfeld schließen lässt. 600 n. C. wird die altsorbische Siedlung "Lusitz" (von "luza" (Pfütze, Sumpf) bzw. von "lug" (Wiesenland, Aue) im westlichen Bereich der Alfred-Kästner-Straße angelegt. Im 13 Jhr. wird die Ausfallstraße von Leipzig (via imperii) nach Aufgabe des auf Marienbrunner Flur gelegenen Dorfes Ölschwitz, weiter nach Westen an den Rand der Pleißenaue verlegt (heute Petersteinweg, Karl-Liebknecht-Straße und Kochstraße). Am 16.1.1241 übereignet der Markgraf Heinrich von Meißen den Zisterzienserinnen zu St. Georgen die Mühle des Dorfes Lusitz (Schleußiger Weg/ Botanischer Garten). Um 1287 geben Sie die Mühle auf und errichten eine neue in der Nähe ihres Klosters. Etwa im 14. oder 15. Jhr. wird das Dorf Lusitz ganz aufgegeben. Bis 1543 besaßen die Zisterzinserinnen am Pleiße-Mühl-Graben ein Vorwerk, wo 1593 die Streitgespräche zw. den Lutheranern und Refomierten stattfanden. 1594 wurde es von religiösen Fanatikern angezündet und erhielt damit den Namen Brandvorwerk. 1815 kauft der Zeitungsverleger Siegfried August Mahlmann (1773-1826) das Brandvorwerk und bemühte sich als Vorsitzender der "Leipziger Ökonomischen Societät" um die Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktivität in Sachsen.
1844 eröffnet auf dem Brandvorwerk die Gastwirtschaft "Gosenthal". Das Zeitzer Torhaus wird von seinem alten Standort (heute Riemannstraße) an die heutige Karl-Liebknecht-Straße verlegt und in den Stadtverband aufgenommen.1857-1860 wird in der Körnerstraße. Der "fiskalische Holzhof" und der städtische "Kohlen- und Productenbahnhof" angelegt und wird 1864 eröffnet. 1861 eröffnet eine Pferdeomnibuslinie zw. Leipzig und Connewitz. Auf dem noch unbebautem Gelände der Connewitzer Chaussee findet das 3. Allgemeine Turnfest und der Leipziger Rennclub wird gegründet. Im Jahre 1867 legt der Leipziger Rennclub auf der Schimmels Wiese eine Pferderennbahn an und errichtet eine hölzerne Tribüne.1869 beginnt die Bebauung der Äußeren Südvorstadt. 1870 eröffnet am Schleußiger Weg die Leipziger Fischer-Innung das Fischerbad, aus dem das Germaniabad hervorgeht. Anfang der 1870er Jahren wird der fiskalische Holzhof aufgegeben, der Kohlebahnhof verlegt und die Hauptalleen erhalten ihre Namen nach den Angehörigen der Herrscherfamilie des Kaiserreiches (Kaiser-Wilhelm-Straße). Am 18.Mai 1872 wird die Pferdebahnlinie vom Königsplatz über Petersteinweg nach Connewitz in Betrieb genommen.
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1874 wird die Pferdebahnlinie Gohlis-Connewitz eingeweiht und der zweitgrößte Gartenverein "Südvorstadt" wird gegründet.1875 lässt der Klempnermeister Wilhelm Herrmann die Herrmannschen Villen (Arndtstraße 4-14) errichten und ab 1876 wird das Dreieck zw. Koch-, Süd- und Moltkestraße gebaut und die VI. Bürgerschule und 6. Bezirksschule werden erbaut. 1880 entstehen an der Arndtstraße das Martinsstift und ein Bootshaus über dem Pleiße-Mühl-Graben. 1882 errichtet die Lpz. Düngerexport-Gesellschaft ihr Haus in der Lößniger Straße. 1884 wird am Heinrich-Schütz-Platz die 8. Bezirksschule erbaut und 1885 entsteht die Maßstabfabrik von Paul Otto an der Körnerstraße. 1886-1888 wird der Schlacht- und Viehhof an der Staatseisenbahn erbaut. 1887 wir eine öffentliche Bedürfnisanstalt auf dem Südplatz aufgebaut. 1888/89 entsteht in der Schenkendorfstraße. Die III. Beziks- feuerwache Süd. 1890 entsteht in der Körnerstraße die Chromopapierfabrik Harazim & Schmidt am Heinrich-Schütz-Platz wird die neugotische Andreaskirche erbaut. 1896 wird an der Scharnhorststraße. Das Gebäude der "Dt. Lehrerbildungsanstalt für Knaben-Handarbeit" erbaut und die Elektrifizierung der Pferdebahn Königsplatz-Connewitz beginnt und die Katholisch-Apostolische Kirche entsteht. Am 10.9.1900 nimmt die Lpz. Elektrische Straßenbahn die Strecke Bernhard-Göhring-Straße bis Scharnhorststraße auf. 1901 wird ein kaiserliches Postamt an der Straßenecke Kronprinzstraße eingerichtet. 1902 eröffnet an der Arndtstraße das Café Wenke (heute Café Maitre). Im Jahre 1904 wird das Brandvorwerk abgerissen und an der Schenkendorfstraße. Errichtet man das Gebäude der Comenius-Bücherei als Zentralbibliothek. 1905 errichtet die Landsmannschaft in der Steinstraße ihr Vereinshaus, 1906 entsteht an der Elisenstraße das Königliche Landgericht mit Untersuchungsgefängnis. 1907 wird die Rennbahn vergrößert und eine massive Tribüne wird erbaut auch das Versammlungsheim des Alte-Herren-Verbandes der Lausitzer Prediger-Gesellschaft entsteht im selben Jahr. 1908/1909 entsteht in der Moltkestraße das Fertigungsgebäude der Stoffhandschuhfabrik Baader und Gerlach.1909/10 wird an der Schenkendorfstraße. Das Unterwerk Süden I des 2. Städtischen Elektrizitätswerkes in Lößnig errichtet.
Auch Rudolf Ditzen (Hans Fallada) lebt als Jugendlicher in dieser Straße. 1910 wird das Wohnhaus des Gondelbauers Köhler an der Arndtstraße erweitert und die größte Gondelstation Leipzigs eingerichtet. 1911 entstehen an der Wundtstraße prachtvolle Villen.
1922 eröffnet die Materialprüfmaschinenfabrik Louis Schopper in der Moltkestraße. 1924 entsteht in der Stein-/ Fichtestraße eine Wohnanlage aus Backstein mit 248 Wohnungen. 1926-1932 erhält die Straßenbahn einen eigenen Gleiskörper. Zum 400. Todestages des Nürnberger Malers erhält der Schmuckplatz an der Schenkendorfstraße. Den Namen Albrecht-Dürer-Platz. Die Maßstabfabrik wird 1928 in eine Rauchwarenfärberei umgebaut. 1934 wird die Stoffhandschuhfabrik in ein Ledigenwohnheim umgebaut. Am 29.07.1938 wird die Omnibuslinie von Kleinzschocher zum Bayr. Bahnhof in Betrieb genommen. 1943-1945 entstehen in der Südvorstadt schwere Schäden, und der Widerstandskämpfer Alfred Kästner wird in seiner Wohnung in der Moltkestraße verhaftet und hingerichtet. Am 1.7.1945 werden viel Straßen umbenannt, die Materialprüfmaschinenfabrik wird verstaatlicht und in die Sowjetische Staatl. Aktiengesellschaft "Awtowelo" eingeführt.1946 die Lpz. Bronzebildgießerei Noack bezieht das Grundstück Kochstraße 26. 1947-1950 entsteht der Fockeberg aus dem Trümmerschutt des 2. Weltkrieges. 1951 wird der Pleiße-Mühl-Graben an der Wundstraße überwölbt und man sprengt 1958 die Ruine der Andreaskirche. 1961-1964 entsteht in der Karl-Liebknecht-Straße ein Zwölfgeschosser. 1976 geht aus der Pfarrvikarie die Pfarrgemeinde St. Hedwig hervor. Anfang der 80er Jahre entsteht aus der verlängerten Wundtstraße die heutige Bundesstraße 2. 1988-1990 wird die Katholisch-Apostolische Kirche wieder hergerichtet. 1991/92 beginnt der erste Bauabschnitt für die Sendezentrale des MDR auf dem Schlachthofgelände, viele Gebäude werden 1995 abgerissen. 1992 schließt die Bundespost das Postamt an der Karl-Liebknecht-Straße. Seit 1993 entwickelt sich die Äußere Südvorstadt zu den bevorzugtesten Wohnlagen in Leipzig. 1996 beginnt die Freilegung des Pleiße-Mühl-Grabens und die Wohnanlage "City-Residens" entsteht. Am 23.Oktober 1997 erfolgt der erste Spatenstich zur Errichtung der neuen Zentrale für den MDR. Nach dreijähriger Bauzeit wird die Landeszentralbank für Sachsen und Thüringen eingeweiht und am 26. Oktober wird Richtfest für die MDR-Zentrale gefeiert. Am 1.Januar 1999 bezieht das Amtsgericht das ehemalige Landgerichtsgebäude in der Bernhard-Göhring-Straße.

Stadtteil Connewitz

Während der altsorbischen Landnahme im Saale- Neiße Raum wird u.a. das Dorf Connewitz gegründet. Der Ortsname leitet sich von dem altsorbischen Wort "Konovica" her, was soviel wie "Ort, wo die Pferde weiden" bedeutet. Der Siedlungskern, ein Rundling, liegt auf dem Hochufer der Pleiße (zwischen der Probstheidaer und der heutigen Prinz-Eugen-Straße). Nordwestlich davon auf dem "Schulberg", existiert eine Wallanlage. Unterhalb des Dorfes, an der späteren Wassermühle, entwickelte sich gleichzeitig die Fischersiedlung Dobschütz.

Auszug aus der Ortstypik und Siedlungsstruktur
Connewitz ersteckt sich mit einer Fläche von 7,6 km² südlich der Leipziger City. Die Gemarkungsgrenzen der Ortslage haben sich im Mittelalter mehrfach verschoben, da dem Flurgebiet des ehemaligen Dorfes die Wüstungen Dobschütz, Ölschwitz, Geroldsdorf ganz oder teilweise zugeschlagen wurden. Außerdem hat sich auf Connewitzer Flur 1912/ 13 mit Marienbrunn/ Mariental schrittweise ein eigenständiger Stadtteil herausgebildet. Mit 13672 Einwohnern nimmt Connewitz den zwölften Platz in der Bevölkerungsstatistik der Leipziger Stadtgebiete seit 1993 ein.
Infolge des hohen Waldanteils (Connewitzer Holz) und der Bebauungsstrukturen liegt die Bevölkerungsdichte bei nur 1799 Personen pro km² (1993). Das von Pleiße und Pleißemühlgraben durchzogene Überschwemmungsgebiet des Auewaldes hat die Entwicklung des Ortes nach Süden und Westen stark eingeschränkt. Demnach befindet sich das bebaute Stadtgebiet vorrangig auf der ehemaligen Feldflur im Norden und Osten der Ortslage.
Vielgestaltigkeit ist eines der charakteristischen Merkmale von Connewitz. Dies bezieht sich nicht nur auf die soziale Zusammensetzung der Bevölkerung und die oft diametralen Wert- und Lebensvorstellungen der einzelnen sozio-kulturellen Gruppen, sondern auch auf die unterschiedlichen Elemente der städtebaulichen Entwicklung. Die Abfolge der Bebauungsstufen, das System der Straßen- und Wegeführung, die Durchmischung verschiedener Nutzungsformen der Gebäude und Anlagen ergeben ein insgesamt spannungsvolles Bild.
Die "Historische und städtebauliche Studie Connewitz", herausgegeben von PRO Leipzig e.V., kann unter folgender Telefonnummer bestellt werden: 0341-9801804.
 

Historie des "Zentrum-Süd"

Ein Brandgräberfeld an der Arndtstr. belegt eine germanische Siedlung in der Eisenzeit. 600 n.C. belegen Funde eine slawische Siedlung an der Alfred-Kästner-Str., es entsteht Lusitz (altsorbisch von "luza" (Pfütze, Sumpf). Im 10. Jhr. entsteht eine von vier Vorburgen an der südlichen Ausfallstr. (via imperii), heute Höhe Wilhelm-Leuschner-Platz. An der alten Handelsstraße (Wilhelm-Leuschner-Platz) entsteht eine kleine Siedlung ("vicus") mit der Kapelle St. Petri. Um 1225 siedeln sich die Georgen-Nonnen nahe der Pleißeburg (Karl-Tauchnitz, Harkortstr.) an und verpflichten sich damit zum Bau und Unterhalt von 2 Brücken. Ca. um 1241 wird in Lusitz eine Mühle am Schleußiger Weg gebaut und der Markgraf Heinrich schenkt diese den Georgen-Nonnen. 1287 geben sie die Mühle auf und errichten eine Neue in der Nähe ihres Klosters (sog. Nonnenmühle).1359 wird im Stadtbuch von 2 Grundstücken an diesem Ort gesprochen. Im 15. Jhr. wird Lusitz wüst und die Vorstädte werden viergeteilt. Seit 1434 besitzt der Rat die Hochgerichtsbarkeit über die Vorstadtbewohner. Anfang des 16. Jhr. erfolgt die Ausdehnung der Vorstädte und auf dem heutigem Bayrischen Platz stehen Windmühlen. 1504 wird die "Lusitzer Marcke" erwähnt. Nach der Reformation verlassen die Georgen-Nonnen die Stadt und die Steine des Klosters werden zur Wiederherstellung der Pleißeburg genutzt. Am 29.12.1546 befiehlt der Herzog Moritz die Vorstädte zu räumen, die später von kursächsischen Truppen zerstört werden, auch die Mühlen brennen sie nieder. 1547 kommt es nach den Schmalkaldischen Krieg zu Änderungen des Befestigungssystems der Stadt und der Vorstädte, sie werden umzäunt und bekommen Tore und mit dem Bau des Floßgrabens wird begonnen. 1597 bildet ein Vorwerk die südlichste Gebäudegruppe der Petersvorstadt.

1637 ist die Connewitzer Chaussee mit 2-3 geschosseigen Häusern bebaut. Im Dreißigjährigen Krieg werden die Vorstadt und die Windmühlen durch die Belagerung zerstört. 1659 weist der Kurfürst den Bau von Vorstadthäusern unter bestimmten Bedingungen an. 1669-1714 befindet sich in der heutigen Münzgasse die Leipziger Münzstätte. Etwa 1701/02 beginnt die Entwicklung von der befestigten zur offenen Stadt. Im 18. Jhr. gehört das Brandvorwerk der Stadt Leipzig und die Scharnoische Samt-, Gold- und Silbermanufaktur lassen sich nieder. Seit 1749 wird der wüste Platz am Peterstor zur Esplanade gestaltet und in der Mitte steht ein Standbild von Friedrich August III. Mitte des 18. Jhr. blüht die Messe und viele Gasthöfe entstehen. Um 1800 ist der Festungsring in einen Grüngürtel verwandelt, nur die Tore und der Groschenzwang besteht. Ab 1815 ist der Dichter Siegfried August Mahlmann Herr des Brandvorwerks. 1839 werden die Vorstädte in den Stadtverband aufgenommen und unterliegen ihrer Verwaltung. 1840 gibt es Gespräche für den Bau des Bayr. Bahnhofs. Von 1804-1904 besteht im Brandvorwerk das "Gosethal". 1846 entsteht die Emilienstr. Und die Dachpappen-, Guß- und Stampf-Asphalt-, Holzzement- und Pappenfabrik von C.F. Weber geht in der Nonnenmühle in Betrieb und die Sächsisch-Bayrische Staatsbahn hat am Bayr. Platz ihren Sitz. Mitte des 19. Jhr. werden die Bauernwiesen aufgeforstet und die Elisenstr. wird angelegt. 1856 geht aus der Langschen Bierbrauerei die AG Vereins-Bier-Brauerei zu Leipzig hervor. 1856/57 wird das Brandvorwerk eingemeindet, sowie die Tapetenfabrik Conrad & Consmüller gegründet. 1861 entsteht die Chromolithograhische Anstalt und Luxuspapierfabrik von Meißner & Buch. 1864 wird die Flößerei am Floßplatz eingestellt und ein Jahr später wird die Münzstätte abgebrochen. Bis 1866 befindet sich am Petersteinweg ein Schießstand und die Stadt hat sich bis zu ihren natürlichen Grenzen ausgedehnt. Ab 1868 wird in der Emilienstr. das "Demokratische Wochenblatt" gedruckt. Von 1869-1903 befindet sich in der Münzgasse das Waisenhaus. 1870 eröffnet die Lpz. Fleischer-Innung das Fischerbad am Schleußiger Weg. Seit 1872 erschließt eine Linie der Lpz. Pferde-Eisenbahn zw. Roßplatz und Connewitz über die Kochstr. und die Lpz. Immobilien-Gesellschaft wird gegründet. 1873 wird der Floßplatz zu einer Parkanlage gestaltet. 1874 eröffnet Carl Damm das Carl-Theater, das 1902 in Schauspielhaus umgenannt wurde. Von 1874-1890 wird in der Harkortstr. das Landgericht errichtet. 1878 entsteht die Windmühlenstraße. 1880 wird der Martinsstift errichtet. 1882 nimmt die Lpz. Düngerexport-AG die Fäkalienabfuhr auf. 1882-1885 wird die Peterskirche mit einem 87 m hohen Turm erbaut und 1883 wird der Bayr. Bahnhof an das Netz der Pferdebahn angeschlossen. Ab dem 22.6.1884 führt die Pferdebahn die Linie durch die Harkortstr. bis zur Spießbrücke. 1890 wird die Nonnenmühle abgerissen. 1892 wird das Restaurant Ulrich im Stil der Neogotik und die Turnhalle des Turnvereins in der Moltkestr. wird erbaut. 1895/96 baut die Große Lpz. Straßenbahn das Kraftwerk am Floßplatz und die Katholisch-Apostolische Kirche in der Körnerstr. wird errichtet. 1897 bzw. 1906 werden die beiden Schumann-Häuser in der Arndtstr. errichtet. Anfang des 20. Jhr. ist der Ausbau der Südvorstadt fast abgeschlossen. 1904 erwirbt die Volkshaus GmbH das "Gartenetablissement Tivoli".

Um 1906 entsteht das Möbelaustellungshaus Schütz in der Körnerstr. und ca. um 1910 wird die Feuerwache in der Schenkendorfstr. erbaut. 1913 entsteht die Korbmacherei Werner in der heutigen Karl-Liebknecht-Str., und Lpz. Allgemeine Kraftomnibus-AG eröffnet die Linie 1 Hauptbahnhof - Connewitz. Seit dem 1. Weltkrieg befindet sich eine Zweigstelle des Arbeitsamtes Lpz. in der Münzgasse. 1914-1917 entsteht das monumentale mit einem Kuppelbelverdere bekrönte Gebäude für den Verband Dt. Handlungshilfen. 1920 wird das Volkshaus durch Kapp-Putschisten in Brand geschossen. 1921 wird in der Sidonienstr. die Evangelisch-Methodistische Kreuzkirche erbaut und man gründet die Geigenbaufirma Franke. Von 1921-1923 erfolgt der Neubau des Volkshauses und 1925 erschließt die Linie 9 die Teilweise stillgelegte Strecke Connewitz/Brandstr. bis Gohlis. 1926-1932 bekommt die Straßenbahn in der Südstr. ein eigenes Gleisbett. Das Volkshaus brennt 1928 nieder, wird wieder aufgebaut und wird 1933 von der SA besetzt.

Das Amtsgericht in der Beethovenstr. wird durch einen Neubau ersetzt. 1936 bedienen die Linien 1, 10, 11, 14, 18, 19, 22, 24 und 28, sowie die O-Buslinien A und S die Südvorstadt. 1939 kommt es zum großen Fischsterben in der Pleiße durch Industrieabwässer. 1943-1945 werden große Teile der Südvorstadt zerstört, wie Wohngebäude, Peterskiche, Kathol.-Apostholische Kirche. Darauf hin wird der Straßenbahnverkehr in Leipzig eingestellt. Am 1.8.1945 werden viele Straßen umbenannt und die Linie 16 verkehrt wieder. 1946 wird die Brauerei und die Firma L. Schoppers (später VEB Feinkost) verstaatlicht. 1947-1950 wird der Fockeberg aufgeschüttet und der erste HO-Laden öffnet in der Karl-Liebknecht-Str. 1949/50 wird die Kreuzkirche aufgebaut und die Poliklinik Süd eröffnet. 1952 findet das 3. Lpz. Stadtparkrennen am Scheibenholz statt. Am 17.Juni 1953 kommt es zu Demonstrationen vor dem Justizgebäude und die Karl-Liebknecht-Gedenkstätte wird eingeweiht. Der Pleißemühlgraben wird überwölbt.

In der Arthur-Hoffmann-Str. und Bernhard-Göhring-Str. entstehen viele Wohnblöcke. 1961-1963 entsteht das Einrichtungshaus "modern" in der Karl-Liebknecht-Str.. 1964 wird das Café Windmühle eröffnet und am Bayr. Platz erfolgt die Aufstellung der Plastik "Künstlerischer Tanz" von Ingeborg Hunzinger-Frank. Im Oktober 1967 wird in der Riemannstr. eine Kaufhalle eröffnet. 1972 wird die Plastik vom Bildhauer Rudolf Oelzner "Sozialistische Familie" am Möbelhaus "modern" eingeweiht. Das Unterwerk der LVB in der Härtelstr. geht 1974 ans Netz. In den 80er Jahren wird die Fortführung der Wundtstr. (B2) gebaut. 1990-1993 schließen viele Geschäfte an der Karl-Liebknecht-Str. und an der Kurt-Eisner-Str.. Das Haus nato bietet Kino- und Kleinkunst. 1993-1996 entsteht der Neubau des Regierungspräsidiums in der Braustr. 1994 erfolgen viele Abrissarbeiten in der Südvorstadt. Im Sommer 1995 wird der Szene-Club Distillery an der Kurt-Eisner-Str. in der Ofensetzerei wiedereröffnet. Im Frühjahr 1996 ist die Sanierung des Gewerkschaftshauses abgeschlossen, die "Sachsenhöfe" und das GBS-Bildungszentrum werden errichtet. 1996/97 erfolgt der Umbau des Martinsstift und des Wohnhauses der Inneren Mission für Behinderte in der Arndtstr.. Am 13.November 1996 wurde der erste Spatenstich zur Öffnung des Pleißemühlgrabens vollzogen. Im selben Jahr wird ein Teil des Staatssicherheits-U-Haft-Gebäudes abgerissen und zum Polizeigewahrsam umgebaut. Ebenfalls entsteht die City-Residenz am Albrecht-Dürer-Platz.

Die historische und städtebauliche Studie "Innere Südvorstadt", herausgegeben von PRO Leipzig e.V., kann unter folgender Telefonnummer bestellt werden: 0341 / 9801804.